Bei sommerlichen Temperaturen spazierten wir Ende September gemeinsam mit Interessierten durch die Freiburger Innenstadt und tauschten uns an verschiedenen Stationen über die Folgen des Klimawandels für Freiburg aus. Dabei war das Thema Hitze ganz vorne dabei – nicht nur, weil Freiburg in einer der wärmsten Regionen Deutschlands, dem Oberrheingraben, liegt. Auch der September hat wieder einmal einen (traurigen) Rekord geknackt. Er war nämlich der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Grünflächen und Bäume im Colombipark
Dass grüne Bereiche und Bäume in der Innenstadt wichtig für ein angenehmes Stadtklima sind, bemerkten wir sofort, als von der prallen Sonne in den kühlen Schatten im Colombipark kamen. Hier zählten die Freiburger Baumschutzsatzung oder auch der Gießaufwand von Seiten der Stadt für die vielen neu gepflanzten Jungbäume zu den Gesprächsthemen.
Auch für die Bürger:innen gibt es viele Möglichkeiten, etwas tun: Über eine Baumpatenschaft können sie sich zum Beispiel um eine Baumscheibe kümmern, sie bepflanzen und pflegen. Selbst beim Gießen freut sich die Stadt über jede Hilfe, hier kann man zum Beispiel den Baum vor der eigenen Haustür ordentlich wässern. Während der Hochsommerhitze waren in der Innenstadt sogar rote Gießkannen in den Brunnen verteilt, um Leute dazu zu animieren, beim Gießen zu helfen.
Übrigens: Die Stadt unterstützt Freiburger Bürger:innen mit ihren Förderprogrammen GebäudeGrün3 und Artenschutz in der Stadt, mehr Natur in die Stadt zu bringen. Gefördert werden Dach- und Fassadenbegrünungen, Entsiegelungsmaßnahmen und vielfältige biodiversitätsfördernde Maßnahmen.
Klimawandel und Gesundheit
Bei der Frage, was die Station an einer Apotheke mit dem Klimawandel zu tun haben könnte, nannten die Teilnehmenden sofort wichtige Stichpunkte zum Themenfeld Klimawandel und Gesundheit: Ob psychische Folgen durch die Hitze oder Extremwetterereignisse, Infektionskrankheiten durch die mittlerweile auch in Freiburg verbreitete Tigermücke, die immer längere Pollensaison für Allergiker:innen und Astmatiker:innen oder Kinder als eine besonders vulnerable Bevölkerungsgruppe bei der Hitze, usw. – es gab viel Gesprächsstoff zu Austausch.
Platz der Alten Synagoge
Auf dem Platz der Alten Synagoge ging es darum, wie die Folgen des Klimawandels in der Stadtplanung Berücksichtigung finden können. Da Freiburg neben dem seit 2019 existierenden Klimaanpassungskonzept Hitze aktuell ebenfalls ein Klimaanpassungskonzept Wasser erarbeitet, liegen dazu auch Planungskonzepte mit konkreten Maßnahmen vor.
Der Platz der Alten Synagoge verursachte dabei auch die ein oder andere Diskussion: auf der einen Seite viel Versiegelung und wenig Grün, dafür aber ein heller Bodenbelag, ein paar Bäume für Schatten, Wasserflächen und eine Trinkwasserstehle. Mit einer Temperaturpistole konnten die Teilnehmenden die Temperaturunterschiede sogar direkt ermitteln.
Es hat mal wieder viel Spaß gemacht 🙂 Wir freuen uns schon auf den nächsten Klima-Spaziergang im kommenden Jahr!