Nach zweijähriger Laufzeit blicken wir auf ein gelungenes Klimaanpassungsprojekt zum hochaktuellen Thema Trockenheit und Wassermangel in Zeiten des Klimawandels zurück. Mit dem IWaN-Vorhaben („Interkommunales Wassereffizienz-Netzwerk“) gelang es dem Projektträger fesa e.V. mit Unterstützung der Energieagentur Regio Freiburg GmbH und des Naturpark Südschwarzwald e.V., eine breite Zielgruppe anzusprechen.
Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Klimaanpassungsstrategie gefördert.
Hintergrund des Projektes
Die Folgen des anthropogenen Klimawandels äußern sich nicht nur durch häufigere und langanhaltende Hitzeperioden, sondern auch durch eine Abnahme der sommerlichen Niederschläge. Diese klimatischen Veränderungen sind ebenfalls im Schwarzwald spürbar und wirken sich zunehmend auf den Wasserhaushalt und somit auf die Wasserversorgungssicherheit vor Ort aus: Trockenperioden können aufgrund unergiebiger Quellschüttungen und rückläufiger Grundwasserstände zu Wassermangel führen. Dadurch kam es zuletzt verstärkt während der vergangenen drei Dürrejahre zu lokalen Ausfällen in der Wasserversorgung.
Ziel des Projektes war es deshalb, ein interkommunales Wassereffizienz-Netzwerk zu etablieren, im Rahmen dessen gemeinsam mit den betroffenen Akteur*innen Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald entwickelt wurden.
Was wurde mit IWaN erreicht?
In Interviews mit Entscheidungsträger*innen betroffener Kommunen aus dem Projektgebiet wurden zuerst die jeweiligen Betroffenheiten und daraus folgenden Anpassungsbedarfe ermittelt. Die Interviewten berichteten, dass die Folgen des Klimawandels in Form von Wassermangel deutlich spürbar sind und dementsprechend beispielsweise eine Sensibilisierung der Bevölkerung für die Trockenheitsproblematik nötig ist.
Im nächsten Schritt wurden im Zuge von Workshops gemeinsam mit den betroffenen Kommunen Lösungsmöglichkeiten und Handlungsansätze entwickelt, welche sich aus den vorher identifizierten Bedarfen ergaben.
So kam es in einer Kommune beispielsweise zur Konzipierung eines „Wassertages“ mit einem spannenden und familienfreundlichen Programm, an dem das Bewusstsein der Bevölkerung
für die endliche Ressource Wasser gestärkt werden sollte. Aus einem anderen Workshop heraus ergab sich der dringende Bedarf, das Thema „Brandweiher in den Zeiten des Klimawandels und des damit verbundenen Wassermangels“ zu untersuchen. Ein Student der Universität Freiburg (Lehrstuhl für Physische Geographie) führte daraufhin in Kooperation mit dem IWaN-Vorhaben eine Klimarisikoanalyse der unabhängigen Löschwasserversorgung für zwei der betroffenen Kommunen im Rahmen seiner Masterarbeit durch.
Zusätzlich wurden für die Betroffenen und alle anderen Interessierten sogenannte Themenblätter entworfen, auf denen konkrete Handlungsempfehlungen und niedrigschwellige Fachinformationen zu verschiedenen Wassermanagementthemen zusammengestellt wurden. Die Themenblätter sind auf der Projektwebseite des fesa e.V. frei verfügbar.
Vernetzung und Kongresse
Für die Vernetzung der Akteur*innen untereinander wurden im Laufe des Projektes zwei Fachkongresse zum Thema „Trockenheit und Wassermangel als Folgen des Klimawandels“ durchgeführt. Sie dienten hauptsächlich der Netzwerkbildung und ermöglichten mit Fachvorträgen sowie der Vorstellung von Best-Practice-Beispielen einen Wissens- und Erfahrungsaustausch. In lösungsorientierten Workshops ging es auch hier um die gemeinsame Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen an die klimawandelbedingten Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit allen, die am Projekt beteiligt waren und stehen auch in Zukunft gerne als Ansprechpartner zu dem hochaktuellen Thema eines effektiven Wassermanagements in Zeiten des Klimawandels zur Verfügung.
Aktuell befindet sich der fesa e.V. im Antragsverfahren für ein Folgeprojekt, in welchem Bildungsmodule zum Thema Wassermanagement im Kontext der Klimawandelanpassung entwickelt werden sollen. Gerne halten wir Sie darüber auf dem Laufenden!
Ansprechpartner: Dr. Wulf Westermann (westermann@fesa.de)