Einblick in den Fachkongress „Trockenheit und Wassermangel als Folgen des Klimawandels“ der in zwei Teilen am 04. und 10. November 2020 stattgefunden hat. Der Kongress wurde im Rahmen des Wassereffizienzprojektes IWaN durchgeführt und war eine Fortführung des ersten Fachkongress zu Wassermangel im Südschwarzwald im November 2019 in Kirchzarten.
Trotz des Onlineformats (Videokonferenz) blicken wir auf einen sehr gelungenen und produktiven Fachkongress zurück, der in zwei Teilen am 04. und 10. November 2020 stattgefunden hat. Der Kongress war primär an Stadt- und Kommunalverwaltungen, Bürgermeister*innen, an kommunale Wasserversorger und Stadtplaner*innen gerichtet.
Bereits Der erste Fachkongress „Trockenheit und Wassermangel als Folgen des Klimawandels“ 2019 hatte gezeigt: Die Häufung ungewöhnlich trockener Jahre wirkt sich stark auf die Wasserversorgung und Wasserwirtschaft in unserer Region aus. Nach drei Jahren Trockenheit in Folge kamen etwa auch diesen Sommer wieder einige Trinkwasserversorgungen an ihre Grenzen oder mussten auf alternative Wasserressourcen zurückgreifen. So etwa auch Freiburg, wo zusätzlich Wasser aus der Rheinebene bezogen werden musste, da die Wasserressourcen des Schwarzwaldes geschont werden sollten.
Im Rahmen des zweiten Fachkongresses haben wir, der fesa e.V. und die Energieagentur Regio Freiburg in Kooperation mit dem Naturpark Südschwarzwald die Themen vertieft und erweitert. Zugleich bildete der Kongress den Abschluss des zweijährigen Projektes „IWaN – Interkommunales Wasser Netzwerk“, welches durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wurde.
Bei unseren Schaltungen mit Expert*innen und ca. 40 Teilnehmenden wurden Erfahrungen und Erkenntnisse einiger Kommunen aufgegriffen und konkrete best-practice-Beispiele vorgestellt. Gemeinsam wurden Handlungsspielräume sowie Anpassungsmöglichkeiten der Kommunen diskutiert. Bei aller Planung ist auch die Sensibilisierung der Bürgerschaft und des kommunalen Personals ein wesentlicher Bestandteil, worüber sich alle einig waren.
Ebenso herrschte große Einigkeit darüber, dass die Land- und Forstwirtschaft sowie die kommunale Wasserversorgung durch Wassermangel, aber auch durch gelegentliche Starkregenereignisse, sehr strapaziert sind. Ferner stimmten alle Beobachtungen dahingehend überein, dass häufiger Niedrigwasser bei den oberirdischen Gewässer beobachtet wird.
Eine Hauptessenz des Kongresses lag in der konkreten Klimaanpassung: Es wurden viele Möglichkeiten diskutiert und an schon umgesetzten Beispielen gezeigt, wie das vermehrt in den Wintermonaten vorkommende Regenwasser länger und effektiver in der Fläche gehalten werden kann. Hier seien vor allem Maßnahmen zur dezentralen und naturnahen Regenwasserbewirtschaftung, wie etwa Regenwasserversickerung, Wasserrückhalt / Retention, Dach- und Fassadenbegrünung, erwähnt.
Wir sind stolz auf die gelungene Mischung aus Vorträgen und interaktiven Workshops; auch online war es den einzelnen Teilnehmenden möglich, eigene Gedanken und Anregungen an einer Art virtuellem Board niederzuschreiben. Die Aufteilung in kleinere Arbeitsgruppen ermöglichte die direkte Diskussion und den Austausch von Erfahrungen.
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf der Seite des Wassereffizienzprojektes IWaN.
Autor: Jürgen Fellbinger, fesa e.V.