Klimaspaziergang durch Waldsee

Anlässlich des Klimaquartiers Waldsee sind wir gemeinsam mit Interessierten durch den Freiburger Stadtteil Waldsee spaziert und haben uns an verschiedenen Stationen über den Klimawandel ausgetauscht, wie er sich vor Ort äußert und was wir konkret tun können. Dr. Wulf Westermann (ifpro Freiburg) und Nathalie Niekisch (wandelwerk e.V.) leiteten den von der vhs Freiburg angebotenen Klimaspaziergang. Auch Anne-Kathrin Brand aus dem Klimaschutz-Team der Stadt Freiburg war dabei.

 

Klimawandel im eigenen Stadtteil

Die erste Station an der Sandfangbrücke bot die Gelegenheit, am Beispiel der Dreisam über klimawandelbedingte Folgen wie Hochwasserereignisse oder Trockenperioden zu sprechen. Während die Dreisam in diesem Jahr durch die starken Regenfälle wieder zeitweise über ihre Ufer trat, lag ihr Flussbett im Trockenjahr 2018 vielerorts leer.
Solche Bilder werden immer häufiger und zeigen, dass es höchste Zeit ist, sich an die bereits eintretenden Folgen des Klimawandels anzupassen. Die durchgeführte Renaturierung der Dreisam oberhalb der Sandfangbrücke eröffnete in diesem Kontext die Möglichkeit, mehr Retentionsflächen zur Verfügung zu stellen und ist obendrein eine ökologische Aufwertung, welche die Artenvielfalt unterstützt.

 

Das Thema Klimawandel und Gesundheit wurde vor einer Apotheke diskutiert

Spazieren und austauschen

Beim Rundgang durch den Stadtteil gab es auch zwischen den Stationen immer wieder Anknüpfungspunkte zu verschiedenen Themen wie zur Stadtentwicklung, Regenwasserversickerung, Entsiegelung oder Begrünungsmaßnahmen, über die sich die Teilnehmenden angeregt austauschten und aus ihrem eigenen Alltag erzählten.
Vor einer Apotheke wurde außerdem das Thema Gesundheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel angesprochen. Nicht nur die zunehmende Hitze, auch die klimawandelbedingte Ausbreitung mancher Tiere und Pflanzen wie der Tigermücke oder Ambrosia ziehen beispielsweise Auswirkungen auf die Gesundheit nach sich.

 

 

Die Stadt heizt sich auf

Ein großer versiegelter Platz und eine braune wiese boten Anlass zur Diskussion. Was könnte man hier machen?

An einem großen versiegelten Platz wurde der sogenannte städtische Wärmeinseleffekt besprochen, der dafür sorgt, dass sich Städte extrem aufheizen und auch nachts keine Abkühlung in Sicht ist. Gemeinsam sammelten die Teilnehmenden Ideen, welche Maßnahmen dagegen helfen könnten und schlugen etwa vor, bei Modernisierungsmaßnahmen ein naturnahes Regenwassermanagement zu fordern oder bei Neubauten Zisternen vorzuschreiben. Darüber hinaus wurden städtische Maßnahmen wie etwa die Förderprogramme GebäudeGrün hoch³, Artenschutz in der Stadt oder Unser Quartier handelt für den Klimaschutz als mögliche Ansatzpunkte erläutert, auch selbst aktiv zu werden.
Der Spaziergang durch Waldsee endete an der Schwarzwaldstraße auf Höhe der Musikhochschule, wo mit dem Mobilitätsknotenpunkt ein guter Anknüpfungspunkt für das Thema nachhaltige Mobilität gegeben war.

 

Du bist neugierig geworden? Die Veranstaltungsreihe ist noch nicht zu Ende! Am 12.10.2021 werden die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung näher in den Blick genommen und am 28.10.2021 findet eine Projektwerkstatt zum Thema statt, bei der die Teilnehmenden selbst aktiv werden können.
Für beide Termine sind noch Plätze frei, die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bei der vhs Freiburg.

Wir bedanken uns für den spannenden Austausch mit den Teilnehmenden und freuen uns, alle Interessierte bei den Folgeterminen zu sehen!